Google Penalty: Warum wurde meine Webseite abgestraft?

Woran Sie eine algorithmische Google Penalty erkennen und was jetzt zu tun ist

Von einer Google Penalty – also einer Abstrafung der eigenen Homepage durch die Suchmaschine können sowohl kleine Nischen-Blogs als auch die Global Player betroffen sein. Sie erkennen eine solche Strafe entweder an plötzlich abfallenden Besucherzahlen oder – noch schlimmer – an eingebrochenen Umsätzen. In diesem Artikel habe ich mich mit der Frage auseinandergesetzt, woran Sie eine Google Penalty erkennen, wie Sie die die Gründe für die Maßnahme finden und was im Anschluss zu tun ist.

Tipp: Lesen Sie dazu auch unsere 7 Tipps, wie Sie Ihr Google Ranking verbessern können.

Abstrafung Webseite google Penalty
Warum ist meine Webseite von einem Google Penalty betroffen?

Was ist eine algorithmische Penalty?

Man unterscheidet zwischen einer manuellen und einer algorithmischen Maßnahme. Eine manuelle Maßnahme ist – man kann es nicht anders sagen – erstmal eine Katastrophe. Denn in diesem Fall hat ein realer Mitarbeiter des Google-Konzerns Ihre Webseite per Hand geprüft (beispielweise weil die Robots Unregelmäßigkeiten registriert haben oder Sie von einem anderen Nutzer gemeldet wurden). Der Mitarbeiter hat Ihre Seite geprüft und festgestellt, dass Sie gegen die Regeln verstoßen  (#BlackHatSeo). In diesem Beitrag soll es aber nicht um manuelle Maßnahmen gehen, sondern um automatische Rankingverluste, die sich nach einer Algorithmus-Veränderung eingestellt haben. Solche Änderungen nimmt die Suchmaschine teilweise täglich vor. Handelt es sich um grundlegende Neuerungen in der Suchfunktion, spricht man von einem Core Update.

So erkennen Sie eine algorithmische Google Penalty

Selbst eine erhebliche Veränderung der Auffindbarkeit der eigenen Seite muss sich nicht immer unmittelbar bemerkbar machen – mehr dazu im nächsten Absatz. In der Regel spüren Sie die Google Penalty aber anhand Ihrer Webseitenzahlen, Ihrer Conversions, die Sie über die Homepage sammeln oder sogar Ihrer Umsätze. Überprüfen können Sie dies ganz einfach über Tools im Internet. Ich persönlich nutze unter anderem das Tool von OnpageDoc und die XOVI Suite. Beide Tools ermitteln in regelmäßigen Abständen die Daten zur Sichtbarkeit der eigenen Seite. Bei OnpageDoc sieht das beispielsweise so aus:

Homepage ohne Google Penalty
So sieht eine Webseite ohne Google Penalty aus

Idealerweise sehen Sie dort einen stetigen Anstieg, wenn Sie sich regelmäßig mit der Optimierung Ihrer Homepage beschäftigen. Ein Penalty erkennen Sie schon auf den ersten Blick, wenn die Sichtbarkeit Ihrer Seite sich schlagartig in die falsche Richtung verändert:

Sichtbarkeit eines Google Penalty
Sie sieht ein Google Penalty im Sichtbarkeitsverlauf aus

Eine solche Veränderung verursacht bei Geschäftsführern und SEO-Verantwortlichen zu Recht schaflose Nächte. Bei vielen Firmen hängen die Geschäfte maßgeblich von der Sichtbarkeit der Seite ab – ein Google Penalty kommt hier dem Szenario gleich, wenn das Gesundheitsamt das 2-Sterne-Restaurant von einem auf den anderen Tag dicht macht oder nur noch das Außer-Haus-Geschäft erlaubt. Nach den drei Tagen sollten Sie sich noch mindestens eine gute Nacht gönnen, dann die Ärmeln hochkrempeln, Krone geraderücken und auf Ursachenforschung gehen.

Mögliche Ursachen für ein algorithmisches Google Penalty

Es gibt sehr viele mögliche Ursachen, warum Ihre Webseite im Google Index abgestraft wurde. Sie hängen sowohl von der Seite selbst, als auch vom Update ab und was genau bestraft wurde. Neben negativen SEO-Maßnahmen können auch schlechte Links, zu lange Ladezeiten oder eine fehlende Optimierung der Seite für Smartphones sein. Daher fokussiere ich mich an dieser Stelle auf die inhaltlichen Ursachen, die für eine Google Penalty verantwortlich sein können.

Warum Google Ihren Content abstraft? Die häufigsten inhaltlichen Ursachen für ein Google Penalty

Doublicate Content

Doppelte Inhalte entstehen nicht nur dann, wenn Sie heimlich auf irgendeiner Seite Raubbau betreiben, sondern auch wenn andere Seitenbetreiber das mit Ihnen tun. Bemerkt Google, dass sich auf zwei unterschiedlichen Seiten die gleichen Inhalte befinden, dann rückt mindestens eine der beiden Seiten weiter nach unten.

Überoptimierte Texte

Niemand liest Texte mit einer Keyworddichte von 83 Prozent gerne. Auch Google nicht. Wenn Sie sich zu viel Mühe mit der Optimierung und zu wenig Mühe mit der Ausrichtung Ihrer Inhalte für Ihre Kunden gegeben haben, dann hat dies oft ein Google Penalty zur Folge.

Texte mit zu wenig Informationsgehalt

Es wird viel gepredigt und immer noch zu wenig Ernst genommen. Google hat seine semantische Suche nahezu perfektioniert und erkennt sehr genau, ob ein Text nur um seiner selbst willen geschrieben wurde oder tatsächlich Mehrwert hat. Wenn Sie an der Contentplanung sitzen und noch dringend einen Text zum Keyword „Ohrensessel kaufen“ brauchen, schreiben Sie ihn nicht, wenn Sie dazu nichts zu sagen haben. Schreiben Sie ihn, wenn Sie gerade neue Ohrensessel im Sortiment haben und diese in dem Beitrag vorstellen wollen. Lassen Sie es, wenn Sie darin nur die aus dem WDF-Tool vorgegebenen Begriffe aneinanderreihen möchten.

Zu wenig Google Trust

Google liebt Experten und Spezialisten. Je mehr gute Inhalte mit der Person eines Autors verknüpft werden können, desto höher steigt der Trust Rank in diesen Autor. Wenn Sie also völlig anonym einen Text über die Kernspaltung schreiben, kann es passieren, dass die Suchmaschine Sie erst nach der 30. Veröffentlichung wahrnimmt.

Keine Struktur in der Keyword-Verwendung

Lange Zeit galt in der SEO-Welt die Devise: Die Hauptkeywords einfach gleichmäßig über alle Seiteninhalte verteilen. Viel hilft viel. Jetzt fordert Google allerdings ein  strukturierteres Vorgehen. Wie Sie Keywords gezielt auf der Seite einsetzen, damit Google glücklich ist, erkläre ich Ihnen gerne im Rahmen eines Auftrags zur Content-Analyse.

Abwechslungsarme Sprache

Sie haben ganz sicher schon Vorträge oder Reden gehört, in denen sich der Redner zigfach wiederholt hat. Immer wieder der gleiche Satz, dieselbe Aussage, um irgendwie 40 Minuten Redezeit zu füllen. Nach demselben Muster agieren auch viele Webseiten vor allem dann, wenn sie von einem Auto betreut werden. Wenn die Sprache einer Seite wenig Abwechslung bietet und immer wieder dieselben Begriffe vorkommen, kann dies in Kombination mit anderen Faktoren auch eine Penalty auslösen.

Schlechtes Code-Text-Verhältnis

Aufgeblähte Webseiten, bei denen Google viel Code scrawlen muss, um am Ende wenig Inhalt auszugeben, haben keinen guten Stand. Achten sie darauf, dass Sie wirklich etwas zu sagen haben, wenn Sie einen Text veröffentlichen.

Diese Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber sie gibt Ihnen aus Content-Sicht wertvolle Anhaltspunkte, warum Sie möglicherweise Opfer eines Google Penalty wurden.

Ein Beispiel aus der Praxis: Google Penalty bei einem Kunden von wortverkauf.de

Darf der Kunde einer Textagentur auch von einem inhaltlichen Google Penalty betroffen sein? Im Idealfall nicht, aber in diesem Fall lagen die Gründe nicht in den von wortverkauf.de verfassten Texten. Glück gehabt.

→ Das war geschehen

Der Kunde bemerkte über einen Zeitraum von 2 Wochen plötzlich einen Abfall seiner Ovi-Sichtbarkeit von 50 Prozent. Er hatte kein Black Hat Seo betrieben, keine Links gekauft und außer ein paar neuen Beiträgen auf der Seite nichts verändert. Er hatte trotzdem ein Google Penalty bekommen.

→ Was waren die Ursachen des Google Penaltys?

Wir haben für den Kunden eine Content-Analyse durchgeführt und festgestellt, dass die neuen Inhalte zwar (durch uns) professionell erstellt wurden, sich aber viele Textleichen auf der Seite befanden. Die Homepage ist 2011 ins Netz gegangen. Damals wurden zunächst viele kurze, teils inhaltsleere Webseitentexte verfasst, um möglichst viele Keywords zu generieren. Das hat vor 7 Jahren auch noch funktioniert. Heute jedoch richten diese Alttexte oft Schäden auf Webseiten an. Wenn Google irgendwann die Nase voll hat oder – wie in diesem Fall ein Update ausrollt, dass genau diese veralteten Inhalte bestraft, nimmt die gesamte Homepage Schaden.

→ Warum die Penalty von Google in diesem Fall gar nicht so schlimm war

Ein Abfall der Sichtbarkeit im Netz von über 50 Prozent klingt zunächst dramatisch. In diesem Fall war es das zum Glück nicht. Die Homepage des Kunden generierte die meisten Suchanfragen über neuere, suchmaschinenoptimierte Inhalte. Diese Texte waren zum Glück nicht von der Google Penalty betroffen und behielten ihre guten Positionen in den Ergebnissen. Trotz massivem Sichtbarkeitsverlust gab es fast keine Veränderungen in den Besucherzahlen.

→ Was nach einem Google Penalty zu tun ist?

In diesem Fall haben wir die Hauptursache schnell gefunden – es waren auch noch andere Faktoren im Spiel, um die sich dann eine spezialisierte SEO Agentur gekümmert hat. Aus der Content-Perspektive haben wir die alten Inhalte zum Teil komplett gelöscht, zum Teil auf ähnliche Seiten weitergeleitet und zum Teil überarbeitet und erneuert. [Lesen Sie dazu auch die Beitrag: Texte neu verfassen oder umschreiben lassen] Jetzt erholt sich der OVI langsam aber stetig vom Google Penalty und wir arbeiten weiter daran, die Seite kontinuierlich mit tollen Inhalten zu bereichern, die dem nächsten Update mit einem selbstbewussten Lächeln entgegen sehen.

Sind auch ihre Inhalte von einem Google Penalty betroffen oder wollen Sie es gar nicht erst so weit kommen lassen? Dann nehmen Sie gerne Kontakt auf. Wir können Ihre Inhalte checken, alte Texte überarbeiten oder regelmäßig neue Texte schreiben.

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