Bert-Update bei Google: Was ist jetzt für Ihre Texte wichtig?

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Das BERT-Update von Google betrifft vor allem Longtail-Suchanfragen.

Dieses Google-Update wird als die größte Änderung im Such-Algorithmus seit 5 Jahren angekündigt. So wie bislang bekannt, betrifft das Bert-Update vor allem Longtail-Anfragen und die Ausgabe der Features Snippets. Die Suchmaschine möchte dank Natural Language Processing noch bessere Ergebnisse für noch nie gesellte Anfragen ausliefern und rollt dafür aktuell ein Core-Update aus. In diesem Beitrag lesen Sie, was sich genau ändert und wie Sie als Webmaster reagieren können.

Was steckt hinter dem Google-BERT-Update?

BERT ist die Abkürzung für „Bidirectional Encoder Representations from Transformers“. Die Suchmaschine nutzt für dieses Update die Künstliche Intelligenz, die seit 2018 als Open Source Lösung verfügbar ist. Das Ziel ist es, die semantische Beziehung zwischen Wörtern noch besser zu verstehen. Statt einer reinen Verschlagwortung und der Auszählung bestimmter semantischer Begriffe, kann Google jetzt einen realen Zusammenhang im Satz oder in der Wortgruppe herstellen und bezieht auch das vorhergehende und das nachfolgende Wort in die Auswertung mit ein.

Google will die Ergebnisse für neue Suchanfragen verbessern

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Google will mit dem BERT-Update die Suche nach neuen Begriffen verbessern.

Laut eigener Aussagen werden 15 Prozent aller Suchanfragen am Tag zum ersten Mal gestellt. Daher kann Google nicht aus vergangenen Anfragen mit deren Klickzahlen und der Verweildauer lernen, sondern muss sie selbst verstehen. Während die Nutzer früher nur Schlüsselwörter eingaben, sind es jetzt komplexe Wortgruppen oder ganze Sätze. Diese möchte Google zukünftig noch besser verstehen und deuten können. Immerhin soll sich das Update auf ganze 10 Prozent aller englischsprachigen Suchanfragen auswirken.

Das BERT-Update bezieht sich auf Longtail-Anfragen mit mehreren Termen

BERT wird kaum Auswirkungen auf die sogenannten Hard Money Keywords wie „Ostsee Hotels“ haben. Es bezieht sich vielmehr auf komplexe Suchanfragen, die aus mehreren  Wörtern bestehen. Diese Suchanfragen nehmen immer mehr an Bedeutung zu – was nicht zuletzt auch Voice Search beweist. Nutzer stellen zunehmen konkretere Fragen, auf die sie ebenso konkrete Antworten erhoffen.

Das Bert-Update belohnt organische Texte

Damit ist auch fast schon alles gesagt. Denn im Grunde zieht Google damit die schon früher positionierten Stellschrauben nur etwas fester und belohnt konsequenter gute Inhalte. Diese werden von Google auf zweifache Weise belohnt: Durch eine Position 0 in Form von Features Snippets und durch beste Positionen in der organischen Suche.

Welche konkreten Änderungen gehen mit dem BERT-Update einher?

Bislang ließ Google Präpositionen wie „auf, gegen, über oder in“ bei der Bewertung einer Suchanfrage außen vor. Genau diese Präpositionen sind es aber, die Zusammenhänge in einem Text herstellen. Schließlich macht es einen Unterschied, ob ich mich IN einem Auto unter UNTER einem Fahrzeug befinde – spätestens dann, wenn es losfährt.

Ein Beispiel:

Ein User gibt die Frage „Darf ich einen Handy-Vertrag für meinen Partner abschließen?“ in die Suchmaske ein. Bislang funktionierte die Suchmaschine weitgehend so, dass sie die wesentlichen Keywords „Vertrag“, „Partner“ und „Handy“ herausfilterte und danach entsprechende Vertragsangebote für Partner auslieferte. Mit dem BERT-Update kann jetzt aber die Frage dahinter richtig interpretiert werden. Der Suchende möchte keine Angebote für einen Partnervertrag erhalten, sondern für eine andere Person einen Vertrag abschließen.

Hinweis: Im Original Blogpost bringt Google weitere Beispiele, die sich konkret auf die Anfragen in den USA beziehen. Sie zeigen die Auswirkungen auf das bereits ausgerollte Update.

In welchem Zusammenhang steht das BERT-Update mit RankBrain?

RankBrain ist eine von Google entwickelte künstliche Intelligenz, die vor allem die Ergebnisse für neue und komplexe Suchanfragen verbessern soll. Dazu ist es wichtig, die Frage in einen semantischen Zusammenganz zu stellen. Wird beispielsweise das Wort „Bank“ in Zusammenhang mit dem Wort „Geld“ verwendet, ist klar, dass es sich nicht um eine Parkbank handelt.

BERT ist also eine sinnvolle Ergänzung zum RankBrain-Update von vor 4 Jahren. Beide Updates haben das maschinelle Lernen im Fokus und helfen Google dabei, komplexe Suchanfragen noch besser zu verstehen.

Wann wird das BERT-Update ausgerollt?

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Aktuell ist das BERT-Update in Deutschland noch nicht sichtbar.

Laut Pandu Nayek ist das Google-BERT-Update bereits seit dem 24. Oktober 2019 aktiv, wie es in den originalen Blogpost bei Google heißt. In Deutschland sind zunächst nur die Auswirkungen auf die Featured Snippets sichtbar. Bislang wurden von den Webmastern noch keine dramatischen Auswirkungen auf die SERPs gemessen. Google hat angekündigt, das Update nach und nach in den einzelnen Ländern auszurollen und von deren kontinuierlichen Auswertungen zu lernen.

Welche konkreten Auswirkungen hat BERT auf die Webseiten im Netz?

Google belohnt schon seit geraumer Zeit Texte, die organisch für den Menschen geschrieben wurden und holistisch den relevanten Themenbereich abdecken. Wer dies bislang schon in seiner SEO-Strategie berücksichtigt hat, braucht vermutlich keine großen Rankingveränderungen zu seinem Nachteil  zu befürchten. Zukünftig wird es noch wichtiger sein, die Texte auf einer Webseite auf die Suchintention anzupassen. Kurz: Wenn im Titel eine Frage gestellt wird, sollte der nachfolgende Text die Antwort liefern. Dies kennen Sie aber vermutlich schon aus Ihrer täglichen Kommunikation.

Rankingverluste in der News York Times durch BERT-Update

Eine Mitarbeiterin der New York Times meldete in einem Twitter-Posting am 30. Oktober 2019 massive Rankingeinbrüche. Ob dies mit dem BERT-Update oder der Umstellung auf mobile first zu tun hat, ist aber unklar.

Was kann ich tun, um von BERT zu profitieren?

Die Texte auf einer Webseite müssen so geschrieben sein, wie Sie auch mit Ihren Kunden im Beratungsgespräch sprechen würden. Wer sich bislang in der Gestaltung seiner Texte an diesen Grundsatz gehalten hat, braucht jetzt keine plötzliche Kurskorrektur vorzunehmen.

Zusammenfassend gelten für Texte vor und nach dem BERT-Update folgende Regeln:

  • Organische Sprache ohne Keyword-Stuffing
  • Verwendung von Präpositionen auch in der H1-Überschrift
  • Begriffe wie „nach“, „für“ etc. aus der Liste der Stoppwörter entfernen
  • Texte müssen auf die Intention des Users abgestimmt sein
  • Titel und Inhalt müssen in einem semantischen Zusammenhang stehen
  • Keine langen, umständlichen Formulierungen
  • Kurze verständliche Sätze, überschaubare Absätze

Texte für natürliche Suchanfragen erstellen lassen

Für viele Seitenbetreiber ist das BERT-Update ein Anstoß, ihre Inhalte generell mal wieder zu überprüfen. Alle Texte, die nur für die Suchmaschinen geschrieben wurden, MÜSSEN konsequent verbannt werden.

Gerne bieten wir Ihnen dazu eine Content-Analyse an, um mangelhafte Inhalte zu identifizieren, sie entweder zu löschen oder die Texte so zu überarbeiten, dass sie einen Mehrwert haben. Gerne empfehlen wir Ihnen dazu unser

Schlussendlich ist das Google BERT-Update 2019 kein Grund für schlaflose Nächte. Es ist vielmehr eine weitere Hommage an hochwertige Inhalte im Web.

Haben Sie noch Fragen zum BERT-Update, wollen Sie Ihre Texte prüfen, aktualisieren oder neue Themen einbinden? Dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

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