Wie funktioniert eine Keyword-Recherche in der SEO-Texterstellung?

keyword-recherche bei google
Die Keyword-Recherche ist die wichtigste Basis für eine erfolgreiche SEO-Texterstellung.

Wie führen Sie die Keyword-Recherche durch? Diese Frage ist häufig eine der ersten, die mir im Kundengespräch gestellt wird. Zu Recht, denn die Auswahl der richtigen Suchbegriffe ist wichtig, um schlussendlich neugierige Besucher auf die Seite zu bekommen. Mit der Keyword-Auswahl zeigen Sie, dass Sie die Interessen Ihrer Kunden verstanden haben. Grund genug, diesem wichtigen Thema der Keyword-Analyse einen eigenen Beitrag zu widmen.

Was ist bei der Keyword-Recherche wichtig?

Um in der organischen Suche zu ranken, reicht es nicht mehr aus, ein Keyword mit einer Dichte von 20 % in einen Text zu kleben. Stattdessen sind strategische Überlegungen gefragt, welche Themen die anvisierte Zielgruppe wirklich interessieren. Die Keyword-Recherche definiert heute nicht mehr die stupide Auflistung bestimmter Begriffe in einem Text. Vielmehr dient sie der Inspiration dazu, welche Fragen die Zielgruppe zu einem bestimmten Thema hat und welche Informationen sie braucht, um schlussendlich die gewünschte Handlung (z.B. Kauf eines Produktes, Kontaktaufnahme) auszuführen. Um dies zu verstehen, lohnt ein kleiner Blick in den Wandel der Keyword-Optimierung.

Der Weg von der keywordbasierten zur semantischen Suche

Vor dem Hummingbird-Update 2013 wurden Webseiten auf ein Keyword optimiert. Je häufiger dies im Text vorkam, desto besser. Hummingbird hat einen maßgeblichen Wandel in der Suchmaschinenoptimierung verursacht. Statt ein einzelnes Keyword für einen Text festzulegen, gilt es jetzt, ein Keyword-Set zu definieren, mit dem ein Thema holistisch ausgearbeitet werden kann.

Der Google Algorithmus ist jetzt in der Lage, einen Text im Gesamten zu bewerten und nicht mehr nur einzelne Keywords zu gewichten. Die Herangehensweise an die Keyword-Recherche hat sich grundlegend verändert. Früher wurden Keywords nur aus dem Grund recherchiert, um bessere Positionen in den SERPs zu erreichen. Die Intention ist heute noch dieselbe, allerdings dient die Keyword-Recherche jetzt dazu, den Webseiteninhalt noch interessanter zu gestalten. Die Keywords sind in einem Text heute nichts anderes, als ein Abbild der Interessen und Fragen, die Nutzer sich zu einem Thema stellen. Indem Sie diese inhaltlich abdecken, gewinnen Sie die Neugierde, das Interesse und das Vertrauen potenzieller Kunden.

Die Keyword-Recherche dient nicht mehr der bloßen Definition bestimmter Wörter. Stattdessen liefert sie die Interessen und Fragen aller Nutzer zu einem Thema aus.

Was ist ein Keyword-Set?

Im Idealfall legen Sie für jede Seite ein Hauptkeyword fest. Zu diesem Suchbegriff existieren immer Neben-Keywords, die ebenfalls im Text vorkommen sollten. Ein Beispiel: Sie können keinen gehaltvollen Text zum Thema „Suchmaschinenoptimierung“ schreiben, ohne Begriffe wie „Google“, „Keywords“ oder „Zielgruppe“ zu verwenden. Das Keyword-Set deckt das semantische Umfeld eines Hauptbegriffes ab.

Mithilfe der Keyword-Recherche Zielgruppen-Interessen analysieren

Wenn ich als SEO-Texterin eine Keyword-Analyse zu einem bestimmten Thema durchführe, geht es mir in erster Linie darum, die Interessen der Zielgruppe herauszufinden. Die Zeitschrift Website-Boosting ersetzt den traditionellen Begriff der Keyword-Recherche mittlerweile gegen die Zielgruppen-Interessen-Analyse (Website-Boosting Nr. 73, S. 68-72) Informiert sich ein Besucher auf einer Seite zum Thema Camping, was möchte er dann wissen? Genau auf diese Frage liefert die Keyword-Recherche eine Antwort.

Bei dieser Analyse müssen mehrere Fragen im Vordergrund stehen:

  1. Wo erscheint der Text?
    Wird der Text auf dem firmeneigenen Blog veröffentlicht, in den sozialen Netzwerken oder einer Fachzeitschrift? Die Zielgruppe und ihre Intention sind in allen drei Fällen grundsätzlich unterschiedlich. Die Keyword-Analyse muss den Ort der Veröffentlichung berücksichtigen.
  2. Welche Call-to-Action wird angestrebt?
    Was erwarten Sie von den Lesern nach der Veröffentlichung des Beitrags? Möchten Sie sie zum Kauf oder zur Kontaktaufnahme bewegen, dann stehen transaktionale Keywords im Fokus. Wollen Sie Ihr Image stärken, dann müssen andere Keywords auf der Liste stehen.
  3. Für welche Content-Art wird die Keyword-Recherche durchgeführt?
    Eine Keyword-Recherche für einen Blogbeitrag führe ich grundsätzlich anders durch als für eine Produktseite. Auch hier muss zwischen informellen und transaktionalen Keywords unterschieden werden. In einem Blog möchten sich Besucher grundsätzlich informieren, auf einer Shopseite haben sie tendenziell bereits eine Kaufabsicht.
  4. Wie hoch sind die Erfolgschancen für dieses Keyword?
    Mich erreichen regelmäßig Anfragen wie diese: „Ich möchte mit dem Keyword ‚Schmuck‘ auf Seite 1 erscheinen.“ Diese Zielstellung ist aus zwei Gründen wenig sinnvoll. Einerseits stehen die Chancen, in einem neu gegründeten Shop kurzfristig Top-Positionen für dieses Keyword zu erreichen, denkbar schlecht. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, welche Intention hinter diesem Hard-Money-Keyword steckt. Möchte jemand einen Goldring kaufen, werden Sie wesentlich erfolgreicher mit einer Seitenoptimierung für „Damen Goldring 585 mit Diamant“ sein.

Was ist ein gutes Keyword?

Ein gutes Keyword ist nicht zwangsläufig der Begriff, der am häufigsten in die Suchmaschine eingegeben wird. Quantität vs. Qualität. Statt möglichst viele Besucher auf Ihre Seite zu ziehen, die dann aber feststellen, dass sie dort falsch sind, möchten Sie interessierte und kauffreudige Kunden gewinnen. Viele uninteressierte Nutzer fügen Ihrer Seite sogar Schaden zu, weil sie die Abbruchquote erhöhen. Google bekommt dadurch das Signal, dass Ihre Seite für diesen Suchbegriff bei Nutzern nicht gut ankommt und wertet sie ab.

Ein gutes Keyword ist das, welches tatsächlich interessierte Nutzer für ihre Seite gewinnt. Das kann unter Umständen auch ein Nischen-Keyword mit 20 Suchanfragen im Monat sein. Wenn 15 davon bei Ihnen ein Produkt oder eine Dienstleistung buchen, amortisiert sich die Arbeit um ein Vielfaches.

Bei der Priorisierung der Keywords ist nicht das Suchvolumen ausschlaggebend. Vielmehr geht es darum, welche Begriffe für das Thema und die Zielgruppe relevant sind.

SEO Keywords finden: Wie führe ich eine gute Keyword-Recherche durch?

Ich arbeite seit über zehn Jahren in der SEO-Texterstellung. Im Laufe der Zeit habe auch ich meine Herangehensweise an die Keyword-Recherche immer wieder an die aktuellen Google Ranking-Kriterien angepasst. Dabei habe ich mir eine individuelle Strategie entwickelt, die ihren Erfolg in der Vergangenheit durch zahlreiche Top-Platzierungen bewiesen hat. Die Nutzung von Keyword-Recherche-Tools ist dabei nur ein Baustein. Mindestens ebenso wichtig ist die manuelle Recherche und die Erfahrung, welche Keyword-Strategie von Google grundsätzlich belohnt wird.

Schritt 1: Was sind die besten Keyword-Tools für die Recherche

Es gibt eine unendliche Anzahl an Keyword-Tools. Alle haben ihre Stärken und Schwächen. Für mich als SEO-Texterin ist keines dieser Tools das Nonplusultra, das wegweisend für eine gute Texterstellung ist. Die meistens Tools nutzen dieselbe Basis und gehen dann mehr oder weniger in die Tiefe bzw. liefern individuellere Daten zum Suchvolumen und zur Konkurrenz aus. Ich habe zahlreiche dieser Tools getestet und nutze für meine Keyword-Recherche die Folgenden:

  • semrush
    Für mich der Vorteil: semrush identifiziert die Suchbegriffe, über die der Wettbewerb den meisten Traffic erhält.
  • seobility
    Die Stärke dieses Keyword-Tools liegt in der Auswahl der semantischen Begriffe. Ich erhalte dadurch gute Inspirationen, welche Themen relevant sind.
  • kwfinder
    Eine sinnvolle Ergänzung für Longtails, die in einem gut optimierten SEO-Text vorkommen sollten.

Wie gesagt: Diese Tools haben sich in meiner Arbeit als Basis für eine gute Keyword-Recherche bewährt. Sie liefern einen guten Grundstock, jedoch ruhe ich mich auf den Ergebnissen nicht aus. Sie sind lediglich der Ausgangspunkt.

Schritt 2: Welche Fragen haben Nutzer zu einem Thema?

Um klickstarken Content zu produzieren, müssen alle Nutzerfragen zu einem Thema beantwortet werden. Um diese zu ermitteln, stehen wieder technisch basierte Tools zur Auswahl.

  • W-Fragen-Tools
    Es gibt zahlreiche Keyword-Fragen-Tools, mit denen relevante Fragestellungen identifiziert werden können. Eines der bekanntesten ist das Tool „answer the public“. Aus meiner Sicht werden hier sehr differenziert Fragen ermittelt und nach verschiedenen Gesichtspunkten sortiert. Auch seobility und viele andere Tools bieten diese Funktion an. Auch hier gilt: Fragen nicht blind übernehmen, sondern einmal kurz hinterfragen, ob diese Fragestellung für diesen Text im anvisierten Medium tatsächlich sinnvoll ist.
  • Nutzer fragen auch…
    Für viele Suchbegriffe spielt Google die Box „Nutzer fragen auch…“ aus. Darin sind Fragestellungen zu dem Begriff definiert, die häufig von Usern eingegeben werden.

Die ermittelten Fragen sollten explizit im Text beantwortet werden. Entweder tauchen sie in einer Zwischenüberschrift oder im FAQ-Bereich auf. Um die Interessen Ihrer Nutzer holistisch abzubilden, sollten Sie die Fragen nicht nur zum Hauptkeyword, sondern auch zu den semantischen Begriffen und den Nebenkeywords ermitteln.

Schritt 3: Die manuelle Recherche  

Nachdem das Potenzial der Keyword- und Fragen-Tools ausgeschöpft wurde, ist Handarbeit gefragt. Beim manuellen Teil der Keyword-Recherche gehe ich so vor, dass ich sämtliche Ergebnisse der ersten (manchmal auch der zweiten) Seite zu einem Suchbegriff durchklicke und sie einmal scanne. Dabei schaue ich weniger nach Keywords, sondern vielmehr danach, welche Themen die Konkurrenz zum Thema bedient, welche Zwischenüberschriften gesetzt und welche Fragen formuliert wurden.

Es geht nicht darum, diese zu kopieren, sondern weitere Anregungen für den eigenen SEO-Text zu finden. Im Idealfall greift dieser später alle Fragen zum Thema auf und findet noch eine weitere Komponente, die in den bereits existierenden Texten nicht angesprochen wurde. Manchmal ist genau das der Impuls für Google, den neuen Text voranzustellen.

Schritt 4: Keywords nach Themen sortieren

Nach dieser Vorarbeit habe ich jetzt eine Excel-Liste mit diversen Begriffen und Fragen erstellt. Auf dieser Basis entwickle ich eine Textstruktur mit Zwischenüberschriften und Fragen, denen ich die jeweiligen Begriffe zuordne. Für jede Zwischenüberschrift entsteht ein eigenes Keyword-Set, das die Subthematik gut beschreiben kann. Das Hauptkeyword sollte dabei immer wieder eine Rolle spielen.

Wie hoch muss die Keyword-Dichte im Text sein?

Die Keyword-Density spielte lange Zeit eine zentrale Rolle in der Bewertung der SEO-Qualität eines Textes. In den Anfangszeiten wertete die Suchmaschine Texte quantitativ nach der Häufigkeit des Keyword-Vorkommens aus. Aber wie wichtig ist die Keyword-Dichte heute für gut rankenden Content?

Ich habe als SEO-Texterin schon Texte geschrieben, die nicht mehr als zwei- oder dreimal das Hauptkeyword enthielten und auf Platz 1 gelandet sind. Es gibt keine Goldene Zahl, wie häufig der Begriff „Waschmaschine“ in einem Text über Waschmaschinen vorkommen muss. Wenn die Keyword-Dichte einen Einfluss auf SEO-Texte hat, dann eher im negativen. Eine zu häufige Verwendung kann als Spam gewertet werden und Texte qualitativ abwerten. Google Pro John Mueller hat zu dieser Frage „Ist die Keyword-Dichte noch ein relevantes Ranking-Kriterium?“ ein kompaktes Statement abgegeben.

kwyworddichte john mueller
Die Keyworddichte hat nach John Mueller keinen Einfluss mehr auf das Ranking eines Textes.

Wie lange dauert eine Keyword-Recherche?

Ebenfalls eine häufig gestellte Frage und es gibt darauf nur eine Antwort: Eine Keyword-Recherche dauert so lange wie ein Urlaub. Es hängt ganz davon ab, zu welchem Keyword die Analyse durchgeführt wird, ob es sich um Nischen-Begriffe oder Hard-Money-Keywords handelt etc. Sie kann viel oder wenig Zeit in Anspruch nehmen. Wenn es sich um eine gründliche Keyword-Recherche zu einem Thema handelt, sollten mindestens 2 bis 3 Stunden veranschlagt werden.

Was kostet eine professionelle Keyword-Recherche?

Sie können für eine fundierte Keyword-Recherche mit Kosten um die 120,00 Euro rechnen. Die konkreten Preise hängen aber wie gesagt davon an, zu welchem Thema sie durchgeführt werden soll und für welche Content-Produktion die Keywords später genutzt werden sollen. Sind sie die Basis für eine holistische Landingpage mit 10.000 Wörtern, muss die Keyword-Recherche umfangreicher ausfallen, als für einen Blog mit 500 Wörtern.

Sind die Preise für eine Keyword-Recherche bereits in den Textpreisen enthalten?

Ja und nein. Wenn Sie mich mit der Erstellung eines SEO-Textes mit 1000 Wörtern zu einem Thema beauftragen, dann ist die Keyword-Recherche Teil des Arbeitsprozesses. Sie liefert mir die Struktur für den Text und die zu bearbeitenden Themen. Daher ist die Keyword-Recherche immer in den Textpreisen inkludiert. Für andere Aufträge (z.B. Optimierung einer kompletten Homepage) kaulkalkuliere iere ich die Keyword-Recherche extra.

Fazit: Bei der Keyword-Recherche auf Tools und Handarbeit setzen

Die Zeiten, in denen ein Tool die ganze Arbeit für die Keyword-Recherche geleistet hat, sind vorbei. Eine extrahierte Excel-Liste liefert allenfalls noch Inspirationen für die Textarbeit. Eine fundierte Keyword-Ermittlung muss das Potenzial eines Themas voll ausschöpfen. Die Analyse beantwortet die Frage, was für genau Ihre Nutzer relevant ist und welche Antworten diese brauchen, um die gewünschte Handlung auszuführen. Dafür ist neben dem Einsatz technischer Tools jede Menge Erfahrung und Handarbeit gefragt.